Vom
Mittelalter zur Französischen Revolution
Aus
der Zeit der Frankenkönige wurden Sarkophage auf
dem Michelsplatz gefunden. Ein fränkischer Graf
namens Nithardus baute anfangs des 9.Jahrhunderts einen
befestigten Hof in Mersch, auf dessen Ruinen später
die mittelalterliche Burg entstand. Der Name Mersch
hat übrigens seinen Ursprung von dem römischen
marsic ( sumpfiges Land ) und isca (Eisch).Die Witwe
dieses ersten Herren von Mersch, Erkanfrida, hinterließ
853 die älteste Merscher Urkunde. In diesem Dokument
werden auch 92 Hörige namentlich erwähnt.
Erkanfrida schenkt der Abtei St. Maximin in Trier ihre
zu Mersch gelegenen Güter, eine dem heiligen Michael
geweihte Kirche mit Pfarrhaus, Scheune, Stallungen und
Pfarrgarten, eine Mühle, zwölf Mansen (Vogteien,
Bauernhöfe) und 92 Hörige.
1232 kaufte sich Theoderich,
der auch das Kloster Marienthal erbaute, in Mersch ein.
Es geht hierbei die Rede von einem Turm , aus welchem
die Merscher Burg entstand. Im Laufe der Jahrhunderte
wechselten sich Herrengeschlechter ab: Meilberg, Kerpen,
Brandenburg, Roland, Burscheid, Neuerburg, Metternich,
Fels, Elter, Mohr von Waldt und zuletzt Reinach. Letzte
Herrin und Erbin von Mersch war Philippine von Reinach,
eine ausgetretene Ordensschwester, die 1870 im Schloss
Heisdorf starb. Das von ihr hinterlassene Fonds Reinach
beinhaltet 4397 Dokumente einer ganzen Reihe von Adelsfamilien,
die einst in Mersch herrschten.1873 wurde dieses Archiv
vom Staat erworben. Das Merscher Schloss erlitt im Laufe
der Zeit manch böses Geschick.1453 legten es die
Burgunder in Trümmern und es dauerte bis 1585,
ehe es wieder neu erbaut wurde.1603 wurde es erneut
von holländischen Vrybueters zerstört, wobei
das ganze Dorf samt Kirche, in Brand gelegt wurde.1681
richtete der französische Graf de Bissy, beim Vorrücken
gegen die Festung Luxemburg, sein Hauptquartier in Mersch
ein. Das ganze Merscher Tal litt unter seinen Raubzügen.1794
gab es ein neues Hauptquartier in Mersch. Diesmal war
es der österreichische General Beaulieu, der sich
im Hause Servais einquartiert hatte. Sein Adjutant hieß
Radetzky, der spätere Feldmarschall, bestens bekannt
durch den Radetzky-Marsch von Johann Strauß senior.
|